Am Rosenmontag 1990 waren die Reichenbacher Höllteufel im Tal unterwegs zum Schnurre und Schnaige. Am frühen Abend war man bei einem Ortschaftsrat zum Vesper eingeladen. Bei gutem Most und bester Laune wurde über die Fasnacht in Reichenbach diskutiert. War es die geografische Lage so nah bei der Moos, oder der übermäßige Durst den ganzen Tag über, der zwei Teufel dazu bewegte ein tiefsinniges Gespräch über den Moospfaff zu führen. Eine Unterhaltung über jene Sagengestalt unserer heimischen Moos, über die wohl viele schon einmal etwas gehört haben. Mancheiner behauptet sogar er habe den Moospfaff schon leibhaftig gesehen!
Nicht mehr nachzuvollziehen ist es jedenfalls, wie es dann zu einer Wette zwischen dem Oberteufel und dem Zunftmitglied Uwe Hugle kam. Inhalt der Wette war, dass Uwe im folgenden Jahr als Moospfaff erscheinen müsse, mit Holzmaske und Häs. Die Wette wurden von den Anwesenden bezeugt und war nun amtlich.
Das Jahr verging, die Fasend 91 fiel aus! Keine Fasend – kein Moospfaff! Wieder ein Jahr später, am Rosenmontag 1992, trafen sich die Teufel wie gewohnt zum Schnurre und Schnaige. Uwe war den ganzen Tag als Teufel dabei und erst abends verkleidete er sich als Moospfaff. Mit selbstgeschnitzter Maske und eigenem Häs erschien er in der guten Stube des Gastgebers. Die Wette war eingelöst, eine neue Narrenfigur pünktlich zum 22 jährigen Jubiläum im Jahre 1993 geboren. Zum ersten mal trat der Moospfaff dann beim Teufel holen und beim Jubiläumsumzug 1993 in Erscheinung.
Im Mai 1993 wurde die Narrenfigur „Moospfaff“ offiziell als Einzelfigur in die Zunft aufgenommen. Inzwischen ist die Gestalt des Moospfaffes fast nicht mehr wegzudenken von der Reichenbacher Fasend.
Foto: picslix-fotografie.de
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